Zeitungskopf

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Erste Ausgabe im neuen Jahr: Für alle, die nicht in Hamburg wohnen, der Bericht in der Mopo über Norbert Neumann.

Willers Amtrup präsentiert seine neueste Entdeckung: „Kamishibai“.

Iris Förster verlegt nicht nur, sie schiebt auch Papier: Sie erzählt uns in dieser Ausgabe von den Aufführungen zusammen mit ihrer Familie.

Auch diesmal wieder: viel Vergnügen bei der Lektüre!

(rs)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

INHALT – Nr.15 – Februar 20010

Erik Trümpler über den Sammler Norbert NeumannSeite 2

Leonie Hunsche und Daniela Saalfeld über das japanische Papiertheater „Kamishibai“Seite 3

Iris Förster über ihren Standhaften Zinnsoldaten in WeinstadtSeite 4

alle Ausgaben

 

kamishibai

Aus: Eric Peter Nash – Manga Kamishibai

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Das PapierTheater Nr.15                           SEITE 2                           Februar 2010

Medien

„Der König der Papiertheater“

Erik Trümpler in der Hamburger Morgenpost am 21. Dezember 2009

 

Mopo

„Norbert Neumann (77) hat ein ungewöhnliches Hobby.“

 

 

Einfach war es nicht, die mehr als 100 Jahre alten Schätze zu finden. Papiertheater hatte seine Hochzeit im 19. Jahrhundert, spätestens mit dem Zweiten Weltkrieg und mit der Geburt des Kinos war diese Form der Unterhaltung in Deutschland zerstört. „Ich habe aber mit der Zeit immer mehr Liebhaber des Papiertheaters kennengelernt“, erzählt er. Sein teuerstes Stück ersteigerte ihm ein Freund bei Christie’s in London. Preis: 1100 Pfund.

Unglaublich, aber wahr: Neumann hat nur ein Mal Papiertheater gespielt. „Das war Kuddeldaddeldu und Fürst Wittgenstein von Ringelnatz“, verrät er. Es blieb jedoch bei der Premiere.

Jedes Jahr im September treffen sich die Freunde des Papiertheaters aus aller Welt in Preetz. Ein Stelldichein, das den Grafikfan bestärkt, an eine Zukunft des Papiertheaters zu glauben. „Vor 30 Jahren wusste in Deutschland noch keiner, wovon ich spreche. Aber das Interesse wird größer“, sagt er.

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Das PapierTheater Nr.15                           SEITE 3                           Februar 2010

Schulpapiertheater

Im Jahrbuch 2009 des Ratsgymnasiums in Osnabrück, das der Ehemaligen-Verein alljährlich herausgibt, entdeckte Ex-Pennäler Willers Amtrup den Bericht einer Schülerin, die im WPU – Wahlpflichtunterricht – das japanische Papiertheater „Kamishibai“ zum Thema hatte.

kamishibai

kamishibai

 

www.kamishibai.com
de.wikipedia.org/wiki/Kamishibai
www.kreashibai.de
bibliomedia.ch/de/angebote/kamishibai

Buchempfehlungen:

Kamishibai

Eric Peter Nash
Manga Kamishibai
The Art of Japanese Paper Theater.
250 full-colour illustrations.
Erschienen: 10.2009
ISBN-10: 0-8109-5303-X
EAN: 9780810953031
Abrams Books
Sprache: Englisch.

www.libri.de


www.abramsbooks.com

www.popmatters.com

www.comicbookresources.com

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www.amazon.de

Weitere Abbildungen aus Eric Peter Nash – Manga Kamishibai

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Das PapierTheater Nr.15                           SEITE 4                           Februar 2010

Kinder-Theater

Wilde Kerle und ein Zinnsoldat

Märchenhafte Eindrücke in der Stadtbücherei von Weinstadt

Von Iris Förster

 

Zinnsoldat

Der Standhafte Zinnsoldat im Boot

 

Die jungen Zuschauer sind begeistert. Sehen sie doch zum großen Teil zum ersten Mal eine Papiertheateraufführung und konnten sich im Vorfeld kaum etwas darunter vorstellen.

Das Märchen von Hans Christian Andersen ist wohlbekannt: Ein Zinnsoldat, der, weil er als letzter aus einem alten zinnernen Löffel gegossen wurde, nur ein Bein hat, verliebt sich in die schöne Prinzessin aus Papier. Durch ein Unglück wird er von der Fensterbank auf die Straße gestoßen und landet in der Gosse. Zwei Straßenjungen schicken ihn in einem Papierschiffchen auf eine weite Reise, an deren Ende er von einem großen Fisch verschlungen wird. Der Fisch wird gefangen, auf dem Markt verkauft und in eine Küche gebracht. Und durch einen märchenhaften Zufall ist es doch haargenau die Küche des Hauses, in dem die Geschichte ihren Anfang nahm. Der Zinnsoldat, inzwischen ungeliebt, wird ins Feuer geworfen. Die Prinzessin wirbelt durch einen Windstoß ihm hinterher, und im Ofen verglühen die beiden – endlich in heißer Liebe vereint – zu einem zinnernen Herz.

Der Vorhang fällt, das Publikum applaudiert.

Auch die erwachsenen Zuschauer sind nach der Vorstellung begeistert: Mit geübtem Kritikerblick bestaunen sie allenthalben die räumliche Tiefe des Bühnenbildes, die präzise gestalteten Figuren, die ausgefeilten Bühnenhintergründe.

Und die Figuren und Kulissen sind tatsächlich etwas ganz Besonderes: Die Künstlerin Gisela Pfohl hat alles in Absprache mit Peter Kundmüller gezeichnet und gemalt. Die Hintergrundkulisse ist zu einer langen Bahn zusammengeklebt, die über zwei Rollen hin- und her bewegt werden kann, so dass der Zinnsoldat auf seiner Bootsfahrt durch die Straße wahrhaftig an der Häuserzeile entlang gleitet.

Auch Gisela Pfohl, die nicht nur Illustratorin sondern auch Lesepatin ist, war bei der Vorstellung anwesend und ist vom Ergebnis ihrer künstlerischen Arbeit sichtlich angetan.

 

2. Akt

Zwei Tage nach der Vorstellung bietet die Stadtbücherei für Kinder ab 5 Jahren einen Workshop an: „Wir basteln unser eigenes Papiertheater“. Vier Kinder waren angemeldet, 21 Kinder sind gekommen. Glücklich findet sich für jeden zu guter Letzt ein Plätzchen.

Die beiden Weinstädter Lesepatinnen Gisela Pfohl und Angelika Glück tragen abwechselnd das Buch „Wo die wilden Kerle wohnen“ von Maurice Sendak vor. Eine von ihnen liest, die andere geht durch die Reihen und zeigt den jungen Zuhörern die eindrucksvollen Bilder von Max, der mit seinem Schiff auf eine einsame Insel fährt, auf der ihm viele wilde Kerle begegnen.

Letztlich wird Max als einer der wildesten zum König gekrönt und reist wieder nach Hause in sein Zimmer zurück, wo bereits das Abendessen für ihn bereit steht. Und dann geht es an die Stifte, Schere, los! Da wird gemalt, geschnippelt und geklebt. Die Kinder zeichnen Max, Boote und Monster und kleben sie anschließend auf Papierstreifen.

Den Hintergrund bildet zumeist ein farbenprächtiger Wald, mit Bäumen, die kein Durchkommen ahnen lassen. Das Theater wird praktischerweise aus vorhandenen Buchschubern eines vor kurzem angeschafften Literaturlexikons geschnitten, schließlich befinden wir uns in einer Stadtbücherei. Hierbei brauchen die Kinder natürlich Hilfe, denn die starke Graupappe lässt sich nur schwer bändigen.

Nach einer Stunde intensiven Bastelns werden stolz die ersten Theater präsentiert. Emily, 7 Jahre, spielt spontan vor versammelter Runde die ganze Geschichte nach. Alle Anwesenden applaudieren begeistert.

Die Pappkameraden halten Einzug ins Kinderkulturprogramm – Nachwuchsförderung allerfeinster Art!

 

Zinnsoldat

Der Standhafte Zinnsoldat zu Hause

 

Zinnsoldat

Der Standhafte Zinnsoldat im Meer

 

Zinnsoldat

An die Stifte, Schere, los!

 

Zinnsoldat

Lexikon-Schuber für den Theaterbau

 

Zinnsoldat

Monster, selbst gemalt, geschnippelt und geklebt

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