Ausstellung Hagen
Die Burg zu Hagen im Bremischen …
Ausstellung Hagen
… aus dem 17. Jhdt, … im Abendlicht

BÜhnenzauber – Papiertheater
aus drei Jahrhunderten

Sammlung Christian Reuter

 

Ausstellung vom 25. November 2007 bis 3. Februar 2008

Veranstalter: Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen im Bremischen e.V.

siehe: Das PapierTheater Nr. 4

 

Seit 1992/93 hat Christian Reuter inklusive der in Burg zu Hagen insgesamt 17 Ausstellungen gemacht – davon 10 mit ausschließlich eigenen Exponaten. Das dürfte Weltrekord sein!

Seine nächste Ausstellung – ZeitungsPapierTheater –, ein Gemeinschaftswerk mit Helmut Wurz u.a. – wird am 22. Mai im Papiertheater-Museum im Hanauer Schloss Philippsruhe eröffnet.

Und seine 19. Ausstellung baut Papiertheater-Ausstellungs-Weltrekordmeister Christian Reuter – dann wieder als Einzelkämpfer – im November dieses Jahres in Zwönitz bei Chemnitz auf.

Darauf: Prosit! – wenn Papier doch bloß nicht so ein trockener Stoff wäre …

Replik Christian Reuter: „Papier ist eben KEIN trockener Stoff“.

Replik Norbert Neumann: „Dann wollen wir hoffen, dass bei der sicher
bald folgenden Eröffnung der 19. Ausstellung (nur) das Papier trocken
bleibt.“

 

Papiertheater-Ausstellungs-
Weltrekordmeister Christian Reuter

Der Sammeltrieb ist ein urmenschlicher Trieb. Allerdings wird er – glücklicherweise – nicht bei jedem akut oder gar zur Manie. Meist steht eine besondere Geschichte dahinter, ein besonderer Auslöser.

Die Geschichte in meinem Fall: Bei der Flucht in den Westen, 1954, war das geliebte Familientheater des Großvaters, mit dem mein Vater und seine Brüder schon gespielt hatten, in Berlin zurückgeblieben. Der Auslöser 1982, ein viertel Jahrhundert später, bei einem Besuch in Kopenhagen: der Blick in Priors Dukketeater, wo eine ganze Phalanx vorwiegend dänischer Bühnen zu sehen war.

Ich war fasziniert, wohl ebenso wie ehemals R. L. Stevenson vor Skelt’s Schaufenster. Die seit Kindertagen im Gedächtnis verankerten fremden Welten der Schreiber-Dekorationen mit ihren phantastischen und aufregenden geheimnisvollen Bildern erstanden wieder vor meinen Augen.

Mit einem C-Theater und den Figuren und Dekorationen zum Feuerzeug als Geschenk für die Kinder fuhr ich nach Hause. Bald schon bestellte ich bei Egon Petersen weitere dänische Bogen und Texte …

Ein Jahr später, während eines Ferienbesuchs der Familie in Wien, machte ich die dortigen Antiquariate unsicher. Inzwischen hatte ich schon eine ganze Menge einschlägiger Literatur gelesen und dachte, in Wien speziell Trentsensky-Bogen finden zu können.

Aber auf meine Frage danach erntete ich bedauerndes, ja mitleidiges Lächeln, auch bei Gilhofer, wo ich schließlich gelandet war. Aber: „Da stünde wohl ein kleines Theater!...“

Hoch oben stand es auf edlen alten Bücherregalen – ein rot-goldenes Bilderrahmen-Proszenium. Welch eine Entdeckung, besonders als dann eine ganze Reihe großer Kartons zum Vorschein kam: fast alle meine Schreiber-Bilder und noch weitere wunderschön handgemalte Dekorationen. Auch 30 Figurensätze, alles peinlich sauber ausgeschnitten.

Der Schatz wurde erstanden, und mit dem überwältigenden Fund ging es zurück ins Feriendomizil. Die ganze Nacht über saß dann die ganze Familie davor und baute die Bilder auf, eins nach dem anderen. Eine transportable Nachtischlampe war das Effektlicht. ...

Die Suche in Antiquariaten, auf Märkten und Versteigerungen begann. Eine andere Bühne mit rudimentärem Zubehör wurde gefunden. Und in Paris konnte meine Schwester – die ganze Familie wurde eingespannt – eine Reihe von Bogen einer großen Kollektion (aus der Sammlung Ferrand) ersteigern. Der Funke hatte gezündet.

Ich entdeckte, daß es Ausstellungen zum Thema gab, aber es war schwierig, frühzeitig genug davon zu erfahren. So verpaßte ich z.B. Kiel 1983 und auch Wien 1985. Ich wurde Mitglied der Dansk Dukketeaterforening …

Bald wurde auch das jährliche Festival in Preetz ein fester Termin im Kalender und kurz darauf der Hanauer Papiertheater Verein eine (fachliche) Heimat. Selbst den Kollegen (ich war als Mathematiker in der Industrie beschäftigt) blieb mein Hobby nicht verborgen.

Bald brachte die Werkszeitung in der Rubrik „Mitarbeiter-Hobby“ über Christian Reuter den Artikel „Pappe, Puppen, Pyromanen“. Dieser Artikel führte zu meiner ersten Ausstellung. Der Archivar der Stadt Grevenbroich fragte zu meiner Überraschung an, ob ich bereit wäre, meine Theater für eine Weihnachtsausstellung zur Verfügung zu stellen.

Mein Fundus bestand inzwischen aus vielleicht 300 Bogen, 8 großen, 15 kleinen Bühnen, ein paar optischen Spielzeugen, einigen Schreiber-Texten und etlichen Fach-Büchern. Das war nicht viel. Doch war ich fachlich schon recht gut orientiert, hatte auch Ausstellungen in Paderborn, Kopenhagen und im Schloß Etelsen die Metzsch-Neumann-Sammlung erlebt und in Preetz Spielerfahrungen durch eigene Aufführungen gesammelt. Die Stadt wählte als Ausstellungsort die Kassenhalle der Sparkasse Grevenbroich – so kamen ausgerechnet die Räuber in die Sparkasse …

(Das war 1992/93.)

 

Ausstellung Hagen
Die Eingangvitrine (Theaterhersteller unbekannrt, Frankreich, ca. 1870)
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Hängungen im 1. Stock
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Der Hauptausstellungsraum
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Dänische Schnürbodenbühne (Maurisches Proszenium 1912)
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Einführungswand: Schauspielerbilder, Guckkasten
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Dänische Theater
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Das Pegasustheater (1941, Sperrholzversion)
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Tschechisches Marionettentheater
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Deutsche Bühnen 1850–1980
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Großes Schreibertheater mit der „Zauberflöte“
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Englische und Amerikanische Bühnen
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Mon Théâtre aus Frankreich und Spanische Bühnen
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Literatur in der Tischvitrine
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Verwandtes: Märchenrolltheater, Krippe etc.
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Textfahnen und dekorative Großfiguren
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Technisches Zubehör (Licht, Wellen)
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Figurenführer und Toneffektgeräte
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Arbeitsplatz: Ausschneiden der Figuren und Dekorationen
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Arbeitshefte, Kurzopernplatten
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Technik der Lithographie
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Lithographie-Stein und -Druck (Käthchen von Heilbronn)
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Eröffnungspublikum
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Eröffnung der Vorsitzenden des Kultur- und Heimatvereins, Jutta Siegmeyer
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Einführungsvortrag Norbert Neumann
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Eröffnungsworte des Stellvertretenden Landrats H. Peters
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Interessiertes Fachpublikum
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Christian Reuter im Gespräch mit der Presse
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Es gibt viel zu studieren
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Verdienter Schluck auf die gelungene Eröffnung

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Nordsee-Zeitung vom 27. 11. 2007

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Weser-Kurier vom 27. 11. 2007

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